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Feb 13

Angeschossenes Clan-Mitglied eingeflogen – Polizeischutz auf Bürgerkosten

Ein Polizeifahrzeug steht vor der Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Quelle: dpa/Julian Stratenschulte

Polizeischutz für einen ungewöhnlichen Patienten an der MHH in Hannover. Ein mutmaßliches Clan-Mitglied vom Balkan lässt sich mit Schusswunden für eine Behandlung einfliegen. Warum bewacht ihn die Polizei und nimmt ihn nicht fest?

Ein mutmaßliches Mafiaclanmitglied vom Balkan hat sich für eine Behandlung seiner Schussverletzungen nach Hannover fliegen lassen. Der Mann wird in der Medizinischen Hochschule von der Polizei bewacht.

„Ich kann bestätigen, dass sich in der Medizinischen Hochschule eine Person befindet, für die es nach Angaben des Landeskriminalamtes ein besonderes Schutzbedürfnis gibt“, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD). „Man ist mit dem Flugzeug hierhergekommen, um sich behandeln zu lassen.“

In Deutschland werde der Mann nicht wegen Straftaten gesucht. Er stamme vom Balkan und könne sich ohne Visum befristet in Deutschland aufhalten.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll bereits am Samstag ein hochrangiges Clanmitglied aus Montenegro mit Schussverletzungen eingeflogen worden sein. Er lag demnach zuvor in einem montenegrinischen Krankenhaus und soll 27 Einschüsse in Arme und Beine gehabt haben. In Hannover hoffe er, besser versorgt zu werden. Die Behandlungskosten trage er selber.

Blutfehde in Montenegro

Wie Pistorius sagte, trage das Land die Kosten für den Polizeischutz. Es gehe auch um den Schutz Unbeteiligter, wie etwa Patienten und Mitarbeiter der Klinik. Die Medizinische Hochschule selber wollte sich zu dem Patienten nicht äußern.

In Montenegro liefern sich zwei Mafiaclans seit mehreren Jahren eine blutige Fehde, bei der es sich um Drogengeschäfte dreht. Die eine Bande soll der anderen 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in Spanien gelagert war. Mindestens 23 Menschen sollen seitdem gewaltsam ums Leben gekommen sein.

Quelle: welt.

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