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Jun 12

Familien-Clans im Ruhrgebiet werden immer brutaler – der Staat ist machtlos


In Duisburg-Marxloh kam es zuletzt sogar zu Schießereien zwischen verfeindeten Libanesen-Clans.
Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services

  • Die organisierte Clan-Kriminalität breitet sich im Ruhrgebiet immer weiter aus

  • Auch die Rivalität untereinander wird immer größer

  • Staat und Justiz sind oft machtlos

Essen. Immer weiter breiten sich Clans aus. Angefangen hat es in Essen, dem Zentrum der Libanesen-Großfamilien. Doch ihr Arm der illegalen Machenschaften breitete sich immer weiter aus: Mülheim, Duisburg, Gelsenkirchen. Der Staat muss dabei fast machtlos zusehen.

Machdemonstrationen der einzelnen Mafias

Der anonyme Informant „Ahmed“ (Name geändert) bestätigte diese Entwicklung dem WDR. Wie bei jeder Mafia – ob italienischer, russischer oder arabischer – sei auch bei der libanesischen das höchste Ziel: „Wir müssen Macht demonstrieren.“

Die Gewalt rivalisierender Familien habe immer weiter zugenommen. Die meisten Familienmitglieder Ahmeds seien schon straffällig geworden. Fehden würden oft blutig enden.

Aussagen vor Justiz werden verweigert

Vor ihren Anwälten würden die kriminellen Großfamilien Tacheles reden, so Anwalt Burkard Benecken gegenüber dem WDR. Doch sobald sie vor Gericht ständen, würden sie die Aussage verweigern.

Es gelte eine internes Clan-Schweigegelübde. Da die Ehre der Familie über allem stehe, hielten sich die Meisten daran. Die, die es nicht täten, müssten sogar mit dem Tode rechnen. Angeordnet vom Familienoberhaupt – um die Ehre wiederherzustellen.

Polizei ist oft ohnmächtig

Doch schon bevor Fälle überhaupt vor Gericht getragen werden könnten, scheitere die Polizei schon an den Clans. „Wir werden der Lage nicht wirklich ernsthaft Herr“, so Sebastian Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter gegenüber dem WDR.

Die Ermittlungsmethoden müssten intensiviert und professionalisiert werden. Clan-Mitglied Ahmed macht seine Haltung gegenüber der Polizei deutlich: „Die Polizei? Kann kommen, kann gehen, keiner hat was gesehen.“

Quelle: Der Westen

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