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Mai 03

Islam- Unterricht: Wo Intoleranz täglich auf dem Stundenplan steht

Eine Schule in Herat, Afghanistan. Hier werden Schulbücher auch mit deutschen Finanzhilfen erstelltFoto: UIG via Getty Images

Seine Bücher sind Bestseller: Mit seinem Moschee-Bericht („Inside Islam“) über Hassprediger in Deutschland löste „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber (39) bereits 2017 eine Riesen-Debatte aus.

Für sein neues Buch – „Kinder des Koran: Was muslimische Schüler lernen“ – hat Schreiber über 100 Schulbücher aus muslimischen Ländern übersetzt und analysiert. Stets der Frage nachgehend: Welches Weltbild vermitteln Schulbücher in Afghanistan, Iran oder Ägypten?

Autor Constantin Schreiber: Gestern erschien sein neues Buch („Kinder des Koran“)
Autor Constantin Schreiber: Am 2. Mai erschien sein neues Buch („Kinder des Koran: Was muslimische Schüler lernen“)Foto: dpa Picture-Alliance

Was dort gelehrt wird, betrifft auch Deutschland: Allein seit 2014 kamen fast zwei Millionen Menschen in die Bundesrepublik – ein großer Teil davon aus muslimischen Ländern. Schreibers bedrückende Ergebnisse: Viele Schulbücher vermitteln Hass auf Juden und Ungläubige – und begründen ihre Thesen mit dem Islam.

Besonders bitter: U. a. in Afghanistan fließt deutsche Entwicklungshilfe in die Finanzierung der Bücher.

Schreibers Fazit: „Deutsche Finanzhilfe trägt zur Produktion und Verbreitung antisemitischer Inhalte an afghanischen Schulen bei.“

Lehrer-Chef besorgt über Islam-Unterricht in Deutschland

Auch an deutschen Schulen wird der Islam gelehrt. Einer Umfrage des Mediendienstes Integration vom Frühjahr 2018 zufolge bieten bundesweit 800 Schulen islamischen Religionsunterricht an. Teilnehmende Schüler: 55 000.

Das Ziel des Unterrichts: muslimischen Kindern einen Islam beibringen, der im Einklang mit Grundgesetz und Demokratie funktioniert. Aber klappt das auch? „Bei allen Lehrplänen und -materialien muss die jeweilige Kulturbehörde zustimmen“, versichert Lehrerverbands-Chef Hans-Peter Meidiniger.

Dennoch ist er besorgt: „Die andere Frage ist, was im Unterricht passiert. Nicht alle, die an deutschen Schulen den Islam unterrichten, haben ihre Qualifikation dafür an deutschen Universitäten erworben.“

Meidinger fordert: „Der Staat hat hier eine besondere Verantwortung. Er muss sicherstellen, dass alles, was in der Schule passiert, auf dem Boden des Grundgesetzes steht.“

Auszüge aus Schulbüchern

Afghanistan, Religionsbuch, 10. Klasse : „Insbesondere die Juden (…) änderten aber aufgrund von Vorurteilen und Rache das Recht, um die Menschen vom rechten Weg abzuhalten (…)“

Schreiber erklärt: „Juden werden also als falsch dargestellt, als Gefahr.“ Den Schülern wird vermittelt, dass Juden Muslime willentlich in die Irre führen wollen: ein typisches antisemitisches Klischee vom hinterlistigen, böswilligen Juden.

Ägypten, Geschichtsbuch, 6. Klasse: „Israel nutzte die Gelegenheit aus und verwickelte die arabischen Länder in einen Krieg, auf den sie nicht vorbereitet waren.“

Das Buch stellt Israel stets als Aggressor dar – hier im Sechs-Tage-Krieg 1967. Fakt ist: Ägypten bereitete sich jahrelang auf einen Krieg mit Israel vor. Ägyptens Machthaber Gamal Abdel-Nasser versprach schon 1965, Israel „mit blutgetränktem Boden zu betreten“.

Iran, Ethik-Buch, 9. Klasse : „Eine Muslimin genießt mehr Respekt und Rechte als eine nicht muslimische Frau.“

So wird eine vorgebliche Deutsche (Dörte) zitiert, die zum Islam konvertiert ist. Als Schreiber eine Frau namens Dörte kontaktiert, die im Netz über ihren Übertritt zum Islam schreibt, antwortet ein türkischer Mann – ein Betreiber einer „extrem konservativen islamischen Webseite“.

Afghanistan, Religionsbuch, 10. Klasse: „Die Aufrufer zu Gott (Muslime) sind das beste Volk“

Schreiber erklärt: „Das Buch teilt die Welt in Gut und Schlecht, und gut seien die Muslime und schlecht die anderen.“

Afghanistan, Religionsbuch, 10, Klasse : „Diejenigen, die neben Gott an andere Götter glauben, haben keinen Grund dafür. Sie verdienen es also, bestraft zu werden.“

Immer wieder richtet sich das Schulbuch gegen sogenannte „Ungläubige“, also Menschen anderen Glaubens – mit feindlicher Haltung.

Afghanistan, Religionsbuch, 10. Klasse: „Wenn der Befehl (…) der Herrscher gegen das Gesetz Gottes sind, ist es niemandem gestattet, ihnen zu gehorchen oder zu folgen.

Der Satz richtet sich direkt gegen das Leben in westlichen Demokratien. Schreiber erklärt: „Muslime haben also nichtmuslimischen Anführern ohnehin nicht zu folgen. In letzter Instanz sind religiöse Gebote bindend, nicht weltliche Gesetze.“

Iran, Ethik-Buch, 9. Klasse: „Eine angemessene Kleidung der Frau (Hidschab) schützt ihre Schönheit vor den Blicken der lüsternen Männer und ihrer Gier.

Ein doppelt verqueres Weltbild: Frauen hätten sich zu verhüllen, weil Männer ihre Triebe nicht im Griff hätten. Frauen seien im Schulmaterial stets schön und schützenswert, Männer immer gierig, erklärt eine Expertin.

Quelle: BILD

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