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Aug 05

Linnemann fordert Grundschulverbot für Kinder, die kein Deutsch können

Die Integration von Zuwanderern aus Nordafrika ist laut einer Langzeitstudie besonders schwierig. Das zeigt sich vor allem auf dem Arbeitsmarkt, wo es auch qualifizierte Migranten schwer haben, einen Job zu kriegen. Quelle: N24/Lea Freist

„Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen“, sagt Carsten Linnemann (CDU). Für betroffene Kinder hat er einen Vorschlag, in Österreich gibt es bereits eine Regelung.

Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann fordert, dass Kinder, die nicht Deutsch sprechen, nicht an Grundschulen aufgenommen werden. „Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen“, sagte er der „Rheinischen Post“.

Linnemann schlägt für betroffene Kinder eine Vorschulpflicht vor. Notfalls müsse eine Einschulung auch zurückgestellt werden, sagte er. Es müssten alle Alarmglocken schrillen, wenn bei Sprachtests wie in Duisburg mehr als 16 Prozent der künftigen Erstklässler gar kein Deutsch könnten.

In Österreich gibt es bereits eine neue Regelung. Dort müssen Schulanfänger künftig in einem Test beweisen, ob sie ausreichend Deutsch können. Wenn das nicht der Fall ist, kommen sie in Förderklassen mit eigenem Lehrplan. Das hatte das österreichische Parlament mit den Stimmen der damaligen Regierungsparteien ÖVP und FPÖ im Mai beschlossen. Der damalige Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte erklärt, es gehe darum, Startnachteile auszugleichen und langfristig für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen. Die Schüler sollten so schnell wie möglich in den Regelunterricht wechseln. Anlass des Gesetzes war die Erfahrung, dass nicht zuletzt durch die gestiegene Zuwanderung Kinder weder bei der Einschulung noch beim Verlassen der Schule ausreichend gut Deutsch sprechen. Für das Programm werden knapp 450 neue Lehrerstellen geschaffen.

Die Opposition hatte das Gesetz kritisiert. Die ehemalige Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) hatte von „fahrlässiger Politik auf dem Rücken der Schüler und vor allem auch der Pädagogen“ gesprochen. Ab dem kommenden Schuljahr werden Schüler, die den Test nicht bestehen, einer Deutschförderklasse zugewiesen. In der Grundschule erhalten sie 15 Stunden Sprachunterricht pro Woche, später 20 Stunden. Gemeinsamer Unterricht mit den Schülern aus der Regelklasse ist in Fächern wie Musik, Sport und Werken möglich. Ab acht Schülern kann eine Förderklasse gebildet werden. Österreich nehme sich bei dem Schritt deutsche Bundesländer zum Vorbild, hieß es.

Das Gesetz sieht auch höhere Strafen beim Schwänzen der Schule vor. Ab dem vierten Fehltag droht eine Verwaltungsstrafe von mindestens 110 Euro.

Linnemann warnte in dem Interview mit der „Rheinischen Post“ zudem vor neuen Parallelgesellschaften „in vielen Bereichen des Landes“. Er erlebe bis tief hinein in die Mittelschicht hinein Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schickten, weil das Niveau an staatlichen Schulen sinke, sagte der CDU-Politiker. „Die Vorfälle in Freibädern, die Tat auf dem Frankfurter Bahnsteig, die Schwertattacke in Stuttgart – das alles wühlt die Menschen auf und befeuert die Sorge, dass neue Parallelgesellschaften entstehen könnten. Dem müssen wir jetzt vorbeugen.“

Quelle: welt

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