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Jul 09

Runtergewirtschaftet: Asyl- Neubau nach nur 2 Jahren von Schädlingen befallen und saniert

Es mussten bauliche Maßnahmen in der Flüchtlingsunterkunft durchgeführt werden. Vom Schädlingsbefall waren vor allem die 2016 fertig gestellten Neubauten. Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Kamp-Lintfort. Nach RP-Informationen sollen vor allem die Neubauten der zentralen Unterkunft für Flüchtlinge betroffen gewesen sein. Die Sanierung ist abgeschlossen. Die Kosten sollen sich auf rund 500.000 Euro belaufen.

Schädlinge haben in den vergangenen Monaten eine umfangreiche Sanierung der Zentralunterkunft für Flüchtlinge an der Friedrichstraße notwendig gemacht. Betroffen waren vor allem die 24 Wohneinheiten der neu gebauten Unterkünfte. Der Befall soll sich teilweise auch auf die Altbauten ausgedehnt haben. Sozialdezernent Christoph Müllmann bestätigte am Dienstag den Sachverhalt, gab aber auf Nachfrage des Grafschafter keine weitergehenden Informationen zum Thema heraus. Der Ausschuss für Senioren und Soziales befasst in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag mit dem Abschlussbericht über die vorgenommenen Maßnahmen in der Kamp-Lintforter Flüchtlingsunterkunft. Die Kosten für die Sanierung der Unterkünfte sollen sich nach RP-Informationen auf fast 500.000 Euro belaufen.

Die Neubauten waren Ende 2016 fertiggestellt worden. Sie komplettierten acht weitere Häuser, die in zwei Vierer-Blöcken bereits an der Friedrichstraße standen. Aus dem Abschlussbericht, der unserer Redaktion vorliegt, geht hervor, dass der Schädlingsbefall in den Unterkünften im vergangenen Herbst festgestellt worden war und die Bekämpfungsmaßnahmen inzwischen abgeschlossen sind. So habe die Verwaltung seinerzeit Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Bewohner zu schützen. Es seien zwei Schädlingsbekämpfungsfirmen beauftragt worden und deren Einsatzbereiche jeweils nach Wohnblöcken aufgeteilt worden. Wie es in der Vorlage weiter heißt, hätten bauseits vorhandene Defizite den Befall mit Ungeziefern in den Gebäuden begünstigt. Aufgeführt werden folgende Mängel: So seien aufgeklebte Fußleisten eingebaut worden, ohne die sich darunter befindenden Übergänge zu versiegeln. Wandöffnungen für Heizungsrohre seien nicht verschlossen oder nur tapeziert worden.Türzargen seien nicht verschlossen gewesen und hätten den Schädlingen als Rückzugsort gedient. Auch Küchenarbeitsplatten, die aufgrund von Wasserdampf und Feuchtigkeit aufgequollen seien, hätten dem Ungeziefer Unterschlupf geboten. Waschmaschinen und Trockner seien befallen gewesen. Die Geräte hätten aufgrund der feuchten Umgebung ein Problem bei der Schädlingsbekämpfung dargestellt. Die Baukosten betrugen laut Vorlage der Verwaltung rund 350.000 Euro.

Neben der Schädlingsbekämpfung und den baulichen Nachbesserungen will die Stadtverwaltung nach Informationen der RP die Mitwirkung der Bewohner stärken. Dabei gehe es um die Vermittlung von Haushaltsführung, der Benutzung von technischen Haushaltsgeräten und des Wissens über die Müllentsorgung. Im Awo-Kreisverband Wesel habe die Stadt einen Träger gefunden, der dieses Projekt umsetzen könne.

Quelle: RP

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