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Mai 21

Schaffhausen: Neue Erdogan-Moschee erhält Baubewilligung

Noch diesen Sommer soll in Schaffhausen der Bau einer türkischen Grossmoschee starten. Deren Hintermänner haben einen direkten Draht nach Ankara.

Schaffhausen erhält eine neue Moschee. Die Planung dafür läuft seit Jahren. 1,5 Millionen soll das islamische Gebetshaus kosten. Ein Neubau, knapp 30 Meter lang, 16 Meter breit und zwölf Meter hoch.

Das Projekt war lange blockiert. Die Stadt verlangte Nachbesserungen am Konzept. Nach vielem Hin und Her hat Schaffhausen das Vorhaben nun aber abgesegnet. «Das Baugesuch wurde bewilligt», bestätigt Stadtschreiber Christian Schneider gegenüber SonntagsBlick.

Bereits in den nächsten Wochen soll die Baufreigabe erteilt werden, der Spatenstich erfolgt Mitte 2018.

Die neue Aksa-Moschee ersetzt ein altes Haus, in dem bereits seit mehreren Jahren ein kleiner Gebetsraum einquartiert ist.

Auch eine Kinderkrippe wird es geben

Gemäss Unterlagen sind in dem geplanten Gebäude neben zwei prunkvollen Gebetsräumen – ­einer für Frauen, einer für Männer – auch ein Jugendlokal, ein Schulungsraum sowie eine muslimische Kinderkrippe geplant.

Hinter dem Projekt steht der Türkisch-Islamische Verein Schaffhausen. Dort beteuert man, dass das Gebäude ausschliesslich mit eigenen Mitteln finanziert werde. Geld aus dem Ausland soll keines fliessen.

Die internationalen Verbindungen sind aber unübersehbar. Das Grundstück gehört der Türkisch-Islamischen Stiftung für die Schweiz (TISS), einem direkten Ableger des Religionsministe­riums Diyanet in Ankara. TISS-Vorsitzender ist laut Handelsregister Ali Erbas. Der islamische Theologe gilt als Vertrauter von Recep Tayyip Erdogan und amtet gleichzeitig als Präsident der obersten türkischen Religionsbehörde.

Ankara hat das Sagen

Klar ist auch: Die Imame, die künftig in der Aksa-Moschee predigen, werden direkt von Ankara entsandt und bezahlt – so, wie es in mehreren Dutzend anderen türkischen Moscheen in der Schweiz schon der Fall ist.

Der Türkisch-Islamische Verein distanziert sich jedoch von jeglichen politischen Ambitionen. Und: Der Vorstand stehe für Integration ein, nicht für Abschottung.

Kritiker zeigen sich allerdings skeptisch. Sie werfen vor allem der TISS und den Imamen aus der Türkei vor, als verlängerter Arm des türkischen Machthabers Recep Tayyip Erdogan zu agieren und die Freitagspredigten für staatliche Propaganda zu missbrauchen.

Wann das neue Gebäude eröffnet werden kann, ist derzeit noch nicht klar. Das beauftragte Architekturbüro rechnet mit einer Bauzeit von knapp eineinhalb Jahren.

Quelle: Blick.ch

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