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Feb 26

Türken-Protest um dieses Erdogan-Bild: Galerist hängt Karikatur nach Drohungen ab

Diese Karikatur löste die Proteste aus
Foto: Uli Deck / dpa

Karlsruhe/Köln – Entsetzen und Wut beim bekannten Kölner Bananen-Sprayer Thomas Baumgärtel (57).

Nach Protesten von Türken hat sein Galerist Michael Oess das Bild „Türkischer Diktator“ vom Stand der Kunstmesse „art Karlsruhe“ entfernt.

Das Bild zeigt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in gebückter Haltung mit blankem Hintern. Im Allerwertesten steckt eine Banane.

Künstler Thomas Baumgärtel findet, dass der Galerist überreagiert hat
Foto: picture alliance / Geisler-Fotop

„Natürlich kann man über das Bild streiten. Aber deshalb kann man es doch nicht beim ersten Protest abhängen. Wie weit reicht der Arm Erdogans nach Deutschland?“ fragt Baumgärtel.

Nicht von seinem Galeristen sondern aus Twitter hat Baumgärtel von dem Vorfall erfahren. „Es kann nicht sein, dass jemand beim ersten Gegenwind kneift“, wettert er und hat seinen Galeristen gefeuert.

Mit BILD wollte Michael Oess am Freitag nicht sprechen. Der „dpa“ erklärte er, er habe sich von einer Gruppe Türken massiv bedroht gefühlt.

Um eine Eskalation zu verhindern und Schaden von sich und anderen Messebesuchern abzuwenden, habe er das Bild abgenommen.

Auf seiner Facebook-Seite findet sich an der Stelle des „Türkischen Diktators“ nun der Hinweis „In diesem Bereich ist für Ordnung und Sauberkeit Herr Erdogan verantwortlich.“

Wenig glücklich ist die Messe Karlsruhe über den Vorfall. Sprecherin Maren Mehlis: „Wer bei uns einen Stand mietet, ist selbst verantwortlich.“ Sie verweist aber auch auf Paragraph fünf des Grundgesetzes. Darin steht: „Jeder hat das Recht seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.“

Wer sich darin behindert fühle, müsse Anzeige erstatten. „Das kann nur Herr Oess tun.“

Galerist Michael Oess wollte Eskalation vermeiden
Foto: www.fotex.de

Thomas Baumgärtel weiß, dass sein Bild provoziert. Auch er wurde nach Ausstellungen des Bildes bedroht, stand teilweise unter Polizeischutz. Er hat es in Kauf genommen. Für die Kunst und für die Freiheit. „Alles andere ist feige“, sagt er.

Quelle: BILD

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