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Sep 28

Versuchter Mord in sieben Fällen: Mutmaßliche Schützen von Lüneburg vor Gericht!

Der 22-Jährige Mohamed E. steht von Donnerstag an vor dem Lüneburger Landgericht.

Lüneburg – Vor dem Landgericht Lüneburg müssen sich am Donnerstag zwei Männer wegen versuchten siebenfachen Mordes verantworten.

Laut Anklage sollen die beiden im April nachts mehrfach aus einem fahrenden Auto auf eine Gruppe von sieben Männern geschossen haben.

Ein 20-Jähriger wurde dabei an Schulter und Bein getroffen und im Krankenhaus notoperiert. Die Täter flüchteten zunächst vom Unfallort in Kaltenmoor. Der Stadtteil gilt als sozialer Brennpunkt der Stadt Lüneburg.

Wenig später stürmten Spezialkräften mehrere Wohnungen in Lüneburg, Adendorf, Hamburg und Lübeck. Dabei konnte der gesuchte Audi sichergestellt werden (TAG24 berichtete). Zu einer Festnahme der mit Haftbefehl gesuchten 22 und 25 Jahre alten Männern kam es zunächst nicht. Auch die Tatwaffe wurde nicht gefunden.

Mit einer Öffentlichkeitsfahndung konnte die Polizei dann wenig später den tatverdächtigen 22-Jährigen ausfindig machen: Er stellte sich selbst mit seinem Anwalt auf der Polizeidienststelle in Lüneburg.

Den Schüssen soll nach Angaben eines Gerichtssprechers ein Streit zwischen den Angeklagten und Mitgliedern der beschossenen Gruppe vorausgegangen sein.

Die Staatsanwaltschaft geht in sieben zusammenhängenden Fällen von versuchtem Mord aus. Dabei sollen die 22 und 25 Jahre alten Angeklagten heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln gehandelt haben.

Sie hätten billigend in Kauf genommen, dass einer oder mehrere Menschen hätten getötet werden können.

Der Prozess findet unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt, bis zum 30. November hat das Gericht zunächst insgesamt acht Verhandlungstermine angesetzt.

Update, 14.39 Uhr: Angeklagter spricht von Notwehr

Der jüngere Angeklagte, ein Türke, machte zu Prozessbeginn von seinem Schweigerecht Gebrauch. Sein 25-jähriger mitangeklagter Cousin bestritt, bei den Schüssen dabei gewesen zu sein. Geschossen habe ein anderer Beifahrer des 22-Jährigen.

Den Namen wollte der staatenlose Mann aus Hamburg nicht nennen. Nach seiner Aussage waren den Schüssen Streitigkeiten mit einer in Lüneburg ansässigen Familie vorausgegangen, zudem sei es um Notwehr gegangen.

Hintergrund seien nach seinem Wissen Drogengeschäfte gewesen. Das vermutet auch die Staatsanwaltschaft. Den Angeklagten werden auch gefährliche Körperverletzung und ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Fotos: dpa/Polizei Lüneburg (Bildmontage)

Quelle: Tag24

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