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Mai 21

Was die Flüchtlingskrise Deutschland kostete – und wieviel noch oben drauf kommt

Ein Flüchtling in einer Unterkunft (Symbolbild)

Die großen Flüchtlingsströme von 2015 und 2016 haben abgenommen, doch für die Betreuung und Integration der bereits in Deutschland lebenden Asylsuchenden steigen die Ausgaben. Die Bundesregierung hat nun in einem Bericht die Asyl-Kosten für das vergangene Jahr aufgeschlüsselt und gibt einen Ausblick auf die kommenden Jahre.

Wie die „Bild“-Zeitung aus dem Bericht zitierte, lagen die Kosten für die Flüchtlinge in Deutschland im Jahr 2017 bei 20,8 Milliarden Euro. Seit dem Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 habe die Bundesregierung damit mindestens 43,25 Milliarden Euro für Asylzwecke ausgegeben. Voraussichtlich sollen in den nächsten vier Jahren weitere 80 Milliarden Euro hinzukommen.

Der Grund für die steigenden Kosten liegt in den sich verändernden Anforderungen. Am Höhepunkt der Flüchtlingskrise ging es vor allem darum, Unterkünfte zu bauen unddie Verwaltung zu regeln. Nun steht die Integration und Betreuung der Asylsuchenden und auch um die Bekämpfung der Fluchtursachen in der ganzen Welt und die Finanzierung von Programmen vor Ort im Fokus.

Mehr Geld für Integration

Wegen der geringeren Zahl der Neuankömmlinge sanken nach Angaben der „Bild“-Zeitung die Ausgaben für Aufnahme, Registrierung und Unterbringung. Während dafür im Jahr 2015 noch zwei Milliarden Euro Soforthilfe ausgegeben wurden, seien es im vergangenen Jahr nur noch 1,07 Milliarden Euro gewesen.

Dagegen stiegen die Ausgaben für Sprach- und Integrationskurse rasant an: von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 2,64 Milliarden Euro im Jahr 2017. Die Kosten sollen weiter auf drei Milliarden Euro steigen. Da hunderttausende Flüchtlinge den Asylprozess nun abgeschlossen haben, bekommen sie Hartz IV: Die Kosten lagen hier zuletzt bei 3,69 Milliarden Euro und werden weiter steigen.

Bekämpfung der Fluchtursachen

Gleichzeitig versucht die Bundesregierung aber auch, die Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen. Dafür wurden laut „Bild“-Zeitung im Jahr 2017 rund 6,75 Milliarden Euro ausgegeben, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Geld werden Hilfswerke, Ernährungsprogramme und Flüchtlingslager auf der ganzen Welt unterstützt. Damit sollen neue Flüchtlingsströme verhindert werden.

Diese Aufschlüsselung der Kosten durch die Bundesregierung halten die Bundesländer laut „Bild“ jedoch für zu niedrig. So würden die tatsächlichen Kosten durch den enormen Anstieg der Asylklagen und Probleme bei der Abschiebung deutlich steigen.

Quelle: Focus

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