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Mrz 10

Zuckertüten statt Osternester Hohburger: Flüchtlingskinder beginnen mit Schulalltag

Offizieller Schulbeginn: Mit Zuckertüten ausgestattet, beginnt für diese unbegleiteten Flüchtlingskinder der Lernalltag in einer DaZ-Klasse.

Neun Jugendliche – aus Syrien, Somalia und Afghanistan – haben jetzt mit dem Unterricht begonnen. Sie erlernen ab sofort in einer DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) im Berufsschulzentrum Wurzen. Zum Start gab es auch eine Zuckertüte.

Hohburg/Lossatal. In Hohburg hat für neun junge Männer im Alter von 15 und 18 Jahren – sie stammen aus Syrien, Somalia und Afghanistan – in dieser Woche der Schulalltag begonnen. Die Teenager besuchen zunächst eine DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) im Berufsschulzentrum Wurzen.

Doch anstelle von Osternestern gab es in der Karwoche zur Feier des Tages aus den Händen von Landrat Henry Graichen (CDU) und dem Lossataler Bürgermeister, Uwe Weigelt (SPD), je eine Zuckertüte. Damit, so freut es Bettina Belkner vom Einrichtungsträger DRK humanitäre Nothilfe im Muldental, hat das Warten auf Bildung ein Ende. Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen haben im Sportlerheim Hohburg nicht nur ein neues Zuhause gefunden, sie sind auch von den DRK-Betreuern auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereitet worden. „Mithilfe ehrenamtlicher Lehrer haben die Jugendlichen schon dreimal die Woche Deutschunterricht gehabt“, berichtet Belkner. Vier weitere Jugendliche werden ebenfalls auf die Schule vorbereitet. Für sie standen zunächst noch keine Plätze in einer DaZ-Klasse zur Verfügung. Umso mehr freue man sich über die Zusage der ehrenamtlichen Lehrkräfte, weiterhin Unterstützung beim Lernen der deutschen Sprache zu leisten, bis auch sie demnächst „eingeschult“ werden.

Die Jugendlichen sind seit Mitte Januar im Sportlerheim untergebracht, da das Hotel „Hohburger Schweiz“ derzeit als Unterkunft für insgesamt 24 unbegleitete Flüchtlingskinder und -jugendliche um- und ausgebaut wird. Nach derzeitigem Stand könnte der Einzug schon Ende April stattfinden. In diesem Kontext lobte das DRK die „sehr gute und enge Zusammenarbeit mit der Kommune als Bauherr.“ Berkner: „Wir sind mit spezifischen Umbauwünschen zur optimalen Nutzung der neuen Unterkunft auf offene Ohren gestoßen – was nicht selbstverständlich ist.“ Und frage man die Jungs, worauf sie sich besonders freuen, komme spontan die Antwort: „Aufs gemeinsame Kochen und dass wir nicht mehr in einem Acht-Bett-Zimmer schlafen müssen.“

Ist der Umzug vollzogen, soll nach Plänen des Trägers das frei gelenkte Sportlerheim als Notdienst und Einrichtung zur Inobhutnahme mit acht Plätzen für Kinder und Jugendliche umgebaut und genutzt werden.

Quelle

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