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Feb 23

13 Messerstiche! Flüchtling muss fast fünf Jahre hinter Gitter

Das Opfer wurde mit einer Notoperation gerettet.

Darmstadt – Nach einer beinahe tödlichen Messerattacke in einer Flüchtlingsunterkunft in Südhessen ist ein junger Mann zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

Das Landgericht Darmstadt sprach am Donnerstag von versuchtem Totschlag und bezog sich auf das Jugendstrafrecht. Der aus Afghanistan stammende Flüchtling ist einem Gutachten zufolge mindestens 19 Jahre alt.

Er hatte gestanden, am 17. Februar 2017 in einer Unterkunft in Mühltal (Landkreis Darmstadt-Dieburg), in der er Hausverbot hatte, einen 17 Jahre alten Landsmann mit 13 Messerstichen lebensgefährlich verletzt zu haben. Das Opfer wurde mit einer Notoperation gerettet.

Mit dem Urteil blieb die Kammer unter den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage, die sechs Jahre Haft gefordert hatten. Die Verteidigung hatte auf unter sechs Jahre plädiert. Sie wollte – anders als ein psychiatrischer Gutachter – eine psychische Störung nicht ausschließen.

Zeugen hatten den Angeklagten als „merkwürdig“ und „seltsam“ geschildert, was der Gutachter aber nur als rückblickende Erklärungsversuche wertete. Laut dem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie neigt der Angeklagte dazu, sich mit erfundenen Geschichten oder Theatralik darzustellen, was aber keine Psychose sei.

Der Angeklagte habe Anschluss bei Gleichaltrigen gesucht, vermutete der Gutachter, sei aber stets zurückgewiesen worden und habe dann aus Wut überreagiert.

Fotos: 123RF

Quelle: Tag24

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